Hallo
Herr Kant (oder besser Hallo Immanuel?),
derzeit
nehme ich an einem Oberstufen-Philosophie-Kurs teil, in dessen
Zusammenhang ich etwas über die Grundlegung zur Metaphysik der
Sitten lerne. Meiner Meinung
nach ein unverzichtbares Buch, wenn man seinen Horizont, auf dem
Hintergrund der Frage „Wie handle ich moralisch korrekt?“,
erweitern möchte !
Bereits
aus den ersten Seiten (oder besser aus den ersten Sätzen) erschließt
sich das Bild über den guten Willen und der Vernunft, immer mit dem
Ziel, eine reine Moralphilosophie zu schaffen.Der gute Wille, der als
„Juwel“, wie Sie sagen, in jedem Menschen vorhanden ist und durch
das menschliche Handeln zum Vorschein kommen soll. Aber nur, wenn der
Wille zum guten Handeln vorhanden ist, dann ist der gute Wille
ebenfalls gut !
Ebenfalls
spannend und daraus resultierend, die Erwähnung der Pflicht zu einer
Handlung.
Aber wieso sollte sie die Wiederholung aus dem von ihnen Verfassten interessieren ? Meine persönliche Einschätzung ist vielleicht viel interessanter für Sie. Die Abwendung des Utilitarismus finde ich in der Hinsicht nachvollziehbar, dass nicht der Zweck oder die Konsequenzen, die eine Handlung bringt, entscheidend für eine gute oder schlechte Handlung sind, sondern vielmehr der Wille des Individuums, diese eine bestimmte moralische Handlung zu tätigen. Fraglich finde ich die Argumentation, dass eine moralische Handlung niemals gut sein kann, wenn sie aus den menschlichen Trieben geschehen ist. Sie sagen dazu, dass die Triebe durch das Prinzip des Wollens entzogen wurden. Ich würde dazu sagen, dass ein Wollen, eine Handlung zu tätigen, schon ein Trieb sein kann. Denn wenn ich unbedingt ein menschliches Leben retten will, dann treibt es mich bereits dazu, genau dies zu tun, bzw. zu versuchen, es zu schaffen. Dann würde ich hinterher auch niemals abstreiten, dass die Handlung, das Retten des Menschenlebens, unmoralisch war.
Aber wieso sollte sie die Wiederholung aus dem von ihnen Verfassten interessieren ? Meine persönliche Einschätzung ist vielleicht viel interessanter für Sie. Die Abwendung des Utilitarismus finde ich in der Hinsicht nachvollziehbar, dass nicht der Zweck oder die Konsequenzen, die eine Handlung bringt, entscheidend für eine gute oder schlechte Handlung sind, sondern vielmehr der Wille des Individuums, diese eine bestimmte moralische Handlung zu tätigen. Fraglich finde ich die Argumentation, dass eine moralische Handlung niemals gut sein kann, wenn sie aus den menschlichen Trieben geschehen ist. Sie sagen dazu, dass die Triebe durch das Prinzip des Wollens entzogen wurden. Ich würde dazu sagen, dass ein Wollen, eine Handlung zu tätigen, schon ein Trieb sein kann. Denn wenn ich unbedingt ein menschliches Leben retten will, dann treibt es mich bereits dazu, genau dies zu tun, bzw. zu versuchen, es zu schaffen. Dann würde ich hinterher auch niemals abstreiten, dass die Handlung, das Retten des Menschenlebens, unmoralisch war.
Scheinbar
ist das Thema der Moralphilosophie und des richtigen Handelns zu
komplex, um sich einem einzigen Weg anzuschließen. Gut für den
Menschen aber auch für die Gesellschaft wäre es, wenn sich jedes
Individuum so verhält, dass es aus einer Kombination von
verschiedenen moralphilosophischen Ansichten handelt. Eine denkbar
unrealistische Angelegenheit, denn es gibt in jeder Gesellschaft nun
mal verschiedene Wertvorstellungen.
Mit freundlichen Grüßen, Lea
Gottschalk
Sehr
geehrter Herr Kant,
ich habe mich aufgrund unseres
Philosophieunterrichts ein wenig mit ihren Theorien und Werken
auseinandergesetzt.
Und dabei schoss mir die Frage durch
den Kopf, wie Sie darauf kommen so etwas zuschreiben! Ohne Sie
beleidigen zu wollen, aber schon Ihre Grundsatzannahme ist in meinen
Augen falsch! Sie sind der Meinung jeder Mensch habe die gleiche
Vernunft, es könne sie allerdings nicht jeder auf die gleich Weise
anwenden. Wie kommen Sie darauf?! Selbstverständlich, wir Menschen
haben alle ein Gehirn und wir können alle denken, jedoch denken wir
alle unterschiedlich, haben unterschiedlich Fähigkeiten und kommen
zu unterschiedlichen Schlüssen. Dies liegt ohne Zweifel daran, dass
jeder Mensch anders erzogen wird und andere Erfahrungen sammelt.
Diese Erfahrungen lassen Sie in ihren Theorien jedoch völlig außer
Acht.
Sie wollen, dass
ein Mensch REIN mit der Vernunft entscheidet und vollkommen OHNE
Gefühle und Erfahrungen. Diese Vorstellung ist unrealistisch! Jeder
Mensch entscheidet mit Gefühlen und Erfahrungen, ja sogar Sie! Wie
soll ich etwas bewerten können, wenn ich nicht schon aus Erfahrungen
wüsste, was eine Handlung für Folgen hat. Und selbst diese Folgen,
kann ich nur mit Gefühlen bewerten. Denn durch meine Gefühle und
Sinne nehme ich erst wahr, ob mir oder anderen Lebewesen diese
Handlung wehgetan hat (sowohl physisch als auch psychisch).
Schlussfolgernd heißt das, dass ich sowohl Gefühle als auch
Erfahrungen brauche um ansatzweise einschätzen zu können, was eine
Handlung auswirkt. Wenn ich dieses Wissen habe, kann ich entscheiden.
Nun stellt sich jedoch die Frage: Wie soll ich entscheiden? Bin ich
wichtiger? Oder die anderen Menschen, Tiere oder vielleicht auch die
Umwelt? Sie würden mir darauf antworten, dass es egal ist solange
ich einen guten Willen habe, denn nur dieser zählt. Nur können Sie
mir auch verraten wer diesen Willen bewerten soll? Jeder Mensch
selbst? Ich bin mir nicht sicher ob das so eine gute Idee ist,
schließlich tut ein Mensch nur etwas wenn er mindestens für sich
selbst dabei einen Vorteil sieht. Dadurch würde es dem Menschen
besser gehen, also wäre dies nach Ihren Maßstäben doch ein guter
Wille oder etwa nicht?! Wenn bspw. jemand meine Mutter töten würde
und ich danach diesen Menschen umbringen würde, um meine Mutter zu
rächen und damit ich ein besseres Gefühl habe, wäre dies gut oder?
Denn ich hätte zweifellos einen guten Willen gehabt und mir würde
es danach auch besser gehen. Na ja okay dem Menschen den ich
umgebracht habe, seiner Familie und Freunden nicht, aber das ist
unwichtig, denn ich hatte einen guten Willen! Sehen Sie nun wie
unlogisch ihre Theorie ist? Man kann nicht sagen, sie hat jetzt zwar
einen Menschen umgebracht, aber sie hatte einen guten Willen dabei.
Wenn diese Regel gelten würde, würde es keine Verbrechen und
Verbrecher mehr geben, sondern nur noch Helden, die wundervolle Taten
vollbracht haben. Gut zugegeben, das war jetzt ein extremes Beispiel
und es gibt selbstverständlich auch Menschen die viel Empathie
besitzen und der Allgemeinheit helfen und nicht schaden wollen, aber
das sind die wenigsten! Denn insgesamt sind alle Menschen doch nur
darauf aus für sich selbst das Beste zu erreichen (was sie mit
Erfahrungen und Gefühlen entscheiden). Zusammenfassend bin ich froh,
dass sie mit dieser Theorie nie in die Politik gegangen sind und wir
Gesetze haben, die entscheiden, ob der gute Wille wirklich gut war.
Ich bitte sie nun abschließend das
nächste Mal besser darüber nachzudenken, bevor sie solchen Unsinn
drucken.
Mit
freundlich Grüßen Lara Zoske
Hier nochmals der Unterschied zwischen Verstand und Vernunft:
Hier nochmals der Unterschied zwischen Verstand und Vernunft:
2 Kommentare:
Schwachsinn.
Das "Rächer-Beispiel" von Lara halte ich für nicht sonderlich stichhaltig, da der gute wille sich nach Kant ja auf das Sittengesetz bezieht und dieses in Verbindung mit dem kategorischen Imperativ schützen soll. Das "Rächer Beispiel" ist als kategorischer Imperativ nicht denkbar, Kant würde es wohl höchstens als hypothetischen Imperativ bezeichnen. Und eben dieser hat nach Kant keinen moralischen Wert.
F.H
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