Der
Utilitarismus strebt nach dem „größtmöglichen Glück für die
größtmögliche Zahl“ und stärkt somit das
Gemeinschaftsinteresse. Außerdem gehört der Utilitarismus der
Teleologie an und wird auch Nutzenethik genannt (lat.: utilitas=
Nutzen). Eine Handlung ist dann gut, d.h. Moralisch richtig, wenn die
Folgen einen möglichst großen Nutzen aller Betroffenen
hervorbringen. Es geht bei der Teleologischen Ethik schließlich
darum, welche Handlungsziele bzw. Folgen erzielt werden und nicht um
die Handlung selbst (telos= Ziel). Zwei Begründer des Utilitarismus
sind Jeremy Bentham und dessen Schüler und Anhänger John Stuart
Mill.
Nun
werden die fünf Prinzipien des Utilitarismus beschrieben. Zuerst
gibt es das Utilitätsprinzip, welches besagt, „Gut ist, was
nützlich ist“. Der Nutzen für das, was an sich gut ist, ist hier
der Maßstab für die Beurteilung der Folgen einer Handlung. Folgen
einer Handlung sind also dann gut, wenn sie den größten Nutzen
aller beteiligten bringen.
Das
nächste Prinzip ist das Universalitätsprinzip. Hier wird der
Gratifikationswert durch das Wohlergehen möglichst vieler
Betroffenen der Handlung bestimmt. Es profitieren demnach möglichst
viele Menschen von den Folgen einer Handlung.
Ein
weiteres Prinzip ist das hedonistische Prinzip, welches besagt: „Es
ist nützlich, was für möglichst viele die größte Lust bringt“.
Der Maßstab für die Beurteilung der Folgen ist hier das menschliche
Glück. Laut Bentham bestimmen zwei Zustände den Menschen: Freude
und Leid. Deshalb zählt das Leid eines Betroffenen einer Handlung
weniger, je mehr Menschen von dieser Handlung profitieren.
Ein
weiteres Prinzip ist das Konsequenzprinzip. Hier wird eine Handlung
ausschließlich von ihren Folgen bestimmt. Das heißt, dass wenn die
Folgen gut sind, ist die Handlung ebenfalls moralisch gut und
umgekehrt.
Das
letzte Prinzip ist das Egalitätsprinzip. Hier ist die Freude und
Leid aller betroffenen gleich zu gerichten und jede Art von Freude
und Leid zählt gleich viel.
Im Rahmen eines Leserbriefes an Rainer Erlinger von der Süddeutschen Zeitung analysiert J. Frenzel folgenden Fall:
Die
Situation, die Mirko K. München an Rainer Erlinger, einem
Philosophen bei der Süddeutschen Zeitung, schildert ist Folgende:
Ein Autofahrer ist sich nicht sicher, ob er ein anderes Auto auf
seine vorfahrtberechtigte Straße einbiegen lassen darf, zu Ungunsten
der anderen Autos hinter ihm.
Jeremy
Bentham ist der Meinung, dass es keinen Sinn habe, vom Interesse der
Gemeinschaft zu sprechen, ohne zu wissen, was das Interesse des
Individuums sei. Hier erwähnt er, dass es gut für die Interesse
eines Individuums sei, wenn eine Sache zur Gesamtsumme der Freuden
bzw. zur Verminderung der leiden führe. Um dann die Freude bzw. das
Leid beurteilen zu können, also den Wert finden zu können, bedarf
es vier Umständen, die in Betracht gezogen werden sollten. Um
schließlich die Tendenz einer Handlung, mit dem Wert von Freude und
Leid, zu beurteilen, benötige man wiederum zwei Umstände, die man
jedoch, laut Bentham, nicht für Eigenschaften von Freude und Leid
halten könne, sondern nur für die der Handlung. Außerdem stellt
Bentham sein Prinzip der Nützlichkeit auf, dass es nur gut für die
Gemeinschaft sei, wenn die Tendenz, das Glück der Gemeinschaft zu
vermehren, größer sei als eine, es zu vermindern.
Bentham
würde bei der vorliegenden Situation auf das Wohlergehen der
Gemeinschaft, der anderen Autos, achten. Laut Bentham würde der
Autofahrer, wenn er den anderen einbiegen ließe, nach einer Tendenz
handeln, die größer ist, als das Glück der Gemeinschaft zu fördern
und somit nicht dem Prinzip der Nützlichkeit entsprechen und nicht
moralisch sein.
Neben einer Fallanalyse gibt es hier von Janne eine persönliche Einschätzung des Utilitarismus:
Jeremy
Bentham ist ein Begründer des Utilitarismus und ist deshalb davon
überzeugt, dass zum Gemeinschaftsinteresse gilt: „Das
größtmögliche Glück für die größtmögliche Zahl“. Durchaus
positiv ist der Gedanke, dass möglichst viele Menschen einen großen
Nutzen aus einer Handlung ziehen. Somit wird hier sowohl das
Utilitäts- wie auch das Universalitätsprinzip angesprochen. Doch
wenn man nur, spezifisch zum Universalitätsprinzip, die Vorteile und
Nachteile des Utilitarismus in Relation stellt, fallen einem sehr
viele negative Aspekte auf. Bleibt man beim Universalitätsprinzip,
ist zu bemängeln, dass hier kein Minderheitenschutz vorliegt. Das
heißt, dass immer nur die Mehrheit den Nutzen,das positive, aus
einer Handlung zieht und die Minderheit immer im Nachteil ist. Hier
ist völlig irrelevant, ob es nur eine knappe Mehrheit gibt, wie z.B.
49:51%, das Glück ist nur für die Mehrheit bestimmt, auch wenn
diese nur 2% mehr hat. Des Weiteren ist sehr stark zu kritisieren,
dass der Utilitarismus keinesfalls zwischen Qualität und Quantität
differenziert. So wäre es vollkommen irrelevant, wenn z.B. das Leid
eines Einzelnen viel größer gewichtet ist als das Glück der
Mehrheit. Ein Beispiel ist, dass viele Menschen zum Genuss
Menschenfleisch essen und deshalb als Mehrheit bestimmen, einen
Menschen zu opfern. Doch diese Mehrheit braucht kein Menschenfleisch
zum Überleben, der einzelne Mensch würde jedoch überleben. Doch
nach Bentham ist es irrelevant, wie groß das Leid diesen Mannes ist.
In diesem Beispiel ist di Theorie von Kant, ausschließlich nach dem
guten Willen zu handeln, geeigneter. Denn Kant würde ausschließlich
nach dem guten Willen handeln, der bestimmt durch die Pflicht, gut
ist. Außerdem ist er der Überzeugung, dass der gute Wille nur aus
reiner Vernunft geschehen kann. Hierzu hat Kant sein praktisches
Gesetz, den kategorischen Imperatif aufgestellt, der besagt: „Handle
so, dass die Maxime deines Willens jederzeit ein allgemeines Gesetz
werden könnte.“ Demnach handelt man aus Pflicht mit der Achtung
vor diesem Gesetz. Dennoch ist es nicht immer realistisch nur auf die
Gesinnung/ das Motiv, mit der/dem man eine Handlung ausführt zu
achten und immer, wie Kant, zu sagen, das auch Handlungen, die Gutes
bewirken, aber mit falscher Absicht getätigt wurden, nicht moralisch
seinen. Aber auch nur auf die Folgen und den Nutzen zu achten, wie
Bentham, ist nicht immer umsetzbar.
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Autor: Janne Frenzel
Anlass: Klausurlösung
Datum: 28.05.2013
Thema: Utilitarismus
Kurs: 10pl1 HEM
2 Kommentare:
man kann einfach die ganze zeit f5 drücken dann steigt die zahl der "interessierten" lul
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