Wenn unsere Um- und Mitwelt eine Tüte voller Gummibären ist, dann nehmen wir uns angesichts großer ökologischer Probleme derzeit zu viele Gumibären aus dieser Tüte. Krankt der Mensch also an einem "unangemessenem, naturwidrigen Grundverhältnis sich selbst, der natürlichen Mitwelt sowie der Natur im Ganzen gegenüber" (Vgl. Martens, Ekkehard, ZDPE 1/1999)? Ist das die Diagnose der Naturphilosophie?
Diese Diagnose eröffenet eine grundlegende Debatte über den Status des Menschen und die Frage nach dem Sein und dem Zweck seines Wirkens in, mit oder über die Natur. Diese Debatte erfordert die Trennung von Anthropologie und Naturphilosophie (Thema der Naturphilosophie: Deutung und Erklärung der Natur im Ganzen, Natur in allgemeinen Strukturen beschreiben; vgl. dtv-tlas Philosophie, S. 13) aufzuheben und statt dessen zu verbinden.
Die antike Philosophie bestimmt Natur als inneres Prinzip (Wesen), das die runbeschaffenheit/Entwicklung eines Dinges bestimmt. Platon konkretisiert diesen Begriff als die Grundeigenschaft der Welt als geordnete Gesamtheit. Aristoteles baut auf diesem Verständnis auf, setzt den Naturbegriff jedoch eher auf der individuellen Ebene an: Natur ist die Bestimmung des einzelnen Seienden. Aufgrund dieser Bestimmung habe jedes Ding seinen natürlichen Platz in der Welt. Aus dieser Bestimmung ergeben sich sodann auch die Naturgesetze: Leichte Dinge bewegen sich nach oben, schwere nach unten. Allerdings kann es eine natürliche Bewegung (Entwicklung) geben wie auch eine vom Menschen erzwungene Bewegung. In diesem Zusammenhang kann die moderne Unterscheidung von Natur (dasjenige der Dinge, das von Menschen nicht erzeugt wurde) und Kultur (das von Menschen Hervorgebrachte) erschlossen werden.
Gibt es einen Masterplan, der die natürlichen Bewegungen festlegt, bzw. woher weiß man, was Natur oder Kultur ist? Die scholastische Philosophie des Mittelalters spricht in diesem Zusammenhang von einer Übernatur: Gott. Er stellt die schöpferische Natur dar, der Mensch hingegegen die geschaffene und erschaffende Natur.
Mit der Entwicklung der Naturwissenschaften in der Neuzeit inbesondere der Aufklärung verändert sich der Naturbegriff grundlegend: Natur wird als bloßes Material funktional betrachtet, die Naturwissenschaften dienen demzufolge als Instrument zur Erforschung und Beherrschung der Natur. Kant sieht in der Philosophie eine besondere Aufgabe: Sie habe die Aufgabe die Methoden der Naturwissenschaften kritisch zu betrachten. (Ausführungen stützen sich auf den Artikel "Natur" im Philosophielexikon, hrsg. v. Anton Hügli und Paul Lübcke, 1991.)
Der Philosoph Francis Bacon muss der enueren Entwicklung des Naturbegriff zu geordnet werden. Den Zweck jeglicher Erkenntnis sieht dieser Philosoph in der Beherrschung der Natur zum Nutzen des Menschen (siehe Utilitarismus). Durch Wissen soll ein von Krankheit, Fron, Arbeit, Zufall etc. befreites Leben ermöglicht werden. Die Natur soll zum Dienst am regnum humanum gezwungen werden. Selbst Ankläge zur Verwendung von Technik lassen sich bei Bacon finden: Technik als Grundlage zur humanen Entlastung, zum Glück für alle auf der Erde. (Textbezug: Bloch, Ernst, Vorlesungen zur Philosophie der Renaissance, Frankfurt a.M. S. 91)
Die kritische Betrachung dieser Position ergab, dass Bacon sicherlich nicht alle Risiken von Technik und der herausgehobenen Stellung des Menschen erkannte. Die Verwendung der Atomkraft, die Problematik von Biotechnologie stellt uns vor große Probleme. An dieser Stelle müsste noch einmal kritisch diskutiert werden, ob die Natur an sich (selbst)zweckgerichtet und hierarchisch organisert ist und ob nicht die Vernunft des Menschen zu einer nachhaltigen Umgangsweise bezüglich der Mitwelt gebietet. Ist also natur insgesamt und die Natur des Menschen egelitär, d.h. mit gleichen Rechten und Pflichten ausgestatten? (Vgl. dazu: Ingensiep, Hans-Werner, in: ZDPE 1/1999)
Diese Diagnose eröffenet eine grundlegende Debatte über den Status des Menschen und die Frage nach dem Sein und dem Zweck seines Wirkens in, mit oder über die Natur. Diese Debatte erfordert die Trennung von Anthropologie und Naturphilosophie (Thema der Naturphilosophie: Deutung und Erklärung der Natur im Ganzen, Natur in allgemeinen Strukturen beschreiben; vgl. dtv-tlas Philosophie, S. 13) aufzuheben und statt dessen zu verbinden.
Die antike Philosophie bestimmt Natur als inneres Prinzip (Wesen), das die runbeschaffenheit/Entwicklung eines Dinges bestimmt. Platon konkretisiert diesen Begriff als die Grundeigenschaft der Welt als geordnete Gesamtheit. Aristoteles baut auf diesem Verständnis auf, setzt den Naturbegriff jedoch eher auf der individuellen Ebene an: Natur ist die Bestimmung des einzelnen Seienden. Aufgrund dieser Bestimmung habe jedes Ding seinen natürlichen Platz in der Welt. Aus dieser Bestimmung ergeben sich sodann auch die Naturgesetze: Leichte Dinge bewegen sich nach oben, schwere nach unten. Allerdings kann es eine natürliche Bewegung (Entwicklung) geben wie auch eine vom Menschen erzwungene Bewegung. In diesem Zusammenhang kann die moderne Unterscheidung von Natur (dasjenige der Dinge, das von Menschen nicht erzeugt wurde) und Kultur (das von Menschen Hervorgebrachte) erschlossen werden.
Gibt es einen Masterplan, der die natürlichen Bewegungen festlegt, bzw. woher weiß man, was Natur oder Kultur ist? Die scholastische Philosophie des Mittelalters spricht in diesem Zusammenhang von einer Übernatur: Gott. Er stellt die schöpferische Natur dar, der Mensch hingegegen die geschaffene und erschaffende Natur.
Mit der Entwicklung der Naturwissenschaften in der Neuzeit inbesondere der Aufklärung verändert sich der Naturbegriff grundlegend: Natur wird als bloßes Material funktional betrachtet, die Naturwissenschaften dienen demzufolge als Instrument zur Erforschung und Beherrschung der Natur. Kant sieht in der Philosophie eine besondere Aufgabe: Sie habe die Aufgabe die Methoden der Naturwissenschaften kritisch zu betrachten. (Ausführungen stützen sich auf den Artikel "Natur" im Philosophielexikon, hrsg. v. Anton Hügli und Paul Lübcke, 1991.)
Der Philosoph Francis Bacon muss der enueren Entwicklung des Naturbegriff zu geordnet werden. Den Zweck jeglicher Erkenntnis sieht dieser Philosoph in der Beherrschung der Natur zum Nutzen des Menschen (siehe Utilitarismus). Durch Wissen soll ein von Krankheit, Fron, Arbeit, Zufall etc. befreites Leben ermöglicht werden. Die Natur soll zum Dienst am regnum humanum gezwungen werden. Selbst Ankläge zur Verwendung von Technik lassen sich bei Bacon finden: Technik als Grundlage zur humanen Entlastung, zum Glück für alle auf der Erde. (Textbezug: Bloch, Ernst, Vorlesungen zur Philosophie der Renaissance, Frankfurt a.M. S. 91)
Die kritische Betrachung dieser Position ergab, dass Bacon sicherlich nicht alle Risiken von Technik und der herausgehobenen Stellung des Menschen erkannte. Die Verwendung der Atomkraft, die Problematik von Biotechnologie stellt uns vor große Probleme. An dieser Stelle müsste noch einmal kritisch diskutiert werden, ob die Natur an sich (selbst)zweckgerichtet und hierarchisch organisert ist und ob nicht die Vernunft des Menschen zu einer nachhaltigen Umgangsweise bezüglich der Mitwelt gebietet. Ist also natur insgesamt und die Natur des Menschen egelitär, d.h. mit gleichen Rechten und Pflichten ausgestatten? (Vgl. dazu: Ingensiep, Hans-Werner, in: ZDPE 1/1999)
Ein Schüler schloss die Diskussion mit einem Verweis auf die Comicfigur "Spiderman" und einer entsprechenden Ausgabe eines betreffenden Comicheftes (Vgl. Kommentar von kroko_doc weiter unten): "Aus großer Kraft erwächst großer Verantwortung!"
2 Kommentare:
http://www.constructiveanarchy.com/blog/11-14spidermangreatpower.jpg
Man erkennt wie alt dieser legendäre Ausspruch ist. Und wie wenig die Comiczeichner der frühen Superhelden-Comics (wenn auch schon der zweiten Generation) von Design wussten. Man muss diesen Kernsatz der Spiderman-Comcis erstmal aus einem kleinen Kasten entnehmen. Das wurde im Film wesentlich besser dargestellt. Wobei die spätere Wichtigkeit in diesem "One-Shot" (Comic ohne geplante Fortsetzung) auch nocht nicht ganz so abzusehen war.
Erschienen im Comicheft "Amazing Fantasy #15", gezeichnet vom legendären Jack Kirby und getextet von Stan Lee. Dies war der erste Spiderman-Comicstrip, der später dann in Serie ging.
Vielen Dank für den Literarturhinweis, danke auch an Serverin, der den Ausspruch grundsätzliche thematisierte ....
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