Montag, 1. November 2010

Q 3/4: Nichts ist schöner als ein Witz!

In dem Text „Schöne Objektivität“ (aus: Vorschule der Ästhetik) beschreibt Jean Paul (1763 – 1825) die unterschiedlichen Ansichten zur Schönheit in der Poesie.
Auf der einen Seite beschreibt Paul die Poesie der alten Griechen mit ihren Mythen und Göttern als „Wirklichkeit aus der Dichtkunst“. Und die der „neuern Dichter“ als “Dichtkunst aus der Wirklichkeit“. Dieser Gegensatz ist nicht der Einzige in dem (dialektischen) Text, sondern nur einer von vielen, mit denen Jean Paul die verschiedenen Vorzüge von griechischer Klassik und Romantik gegeneinander hält. So vergleicht er den Vielgötterglauben mit dem matt-schimmernden Saturn und seinen Ringen und Monden, und will selbst wie der heiße, sonnen-nahe Merkur sei.
Trotz der vielen Metaphern und paradoxen Formulierungen kann man Jean Pauls Position nie klar erkennen, sondern man vermeint sogar einen ironischen Unterton heraus zuhören, und verliert sich nur in den verschiedenen Ebenen der rational-analytischen Interpretation.
Während des ganzen Textes wird die Frage nach der Objektivität in der Poesie, und deren Ästhetischen Wert, nie ausreichend geklärt und am Ende bleibt einem nur noch die Erkenntnis das alle Objektivität in den Künsten nur subjektiv sein kann, und damit die ganze Diskussion hinfällig ist. Allein der abstrakte Versuch der Analyse kommt bei Jean Paul schon einer gewissen Komik gleich. Insofern seien – so Jean Paul - nur der Witz, das Komische und der Humor wahrhaft schön.

Bildquelle:

Friedrich Meier (1785–1815): Bildnis Jean Paul, 1810, Oil on canvas, 59.5 x 50.7 cm, Gallery: Alte Nationalgalerie Berlin, A II 865 | entnommen dem Artikel über Jean Paul bei Wikipedia



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Blogbeitrag von: Patrick Minke
Kurs: Q 3/4 pl2 gN
Datum: 28.10.10
Thema: Jean Paul – Schöne Objektivität

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