Sonntag, 6. Juni 2010

Februar 2010: Objektivität moralischer Urteile?

Thema der Februar-Sitzungen: Sind moralische Urteile objektiv?
  • Positionen von Nicolai Hartmann, Alfred Ayer, Richard M. Hare
  • Vergleich der Positionen
Merkmale moralischer Urteile nach Richard M. Hare

(siehe dazu auch Referat von Thorben Frädermann/05.02.10):

Präskriptivismus: „moralische Urteile als Vorschriften/ Empfehlungen, die man im Prinzip gegenüber jedermann zu äußern bereit ist“.

Konkrete Entscheidungssituation:
  1. nach Handlungen Ausschau halten, auf die sich der handelnde/Entscheidende/Urteilende festlegen kann (Präskriptivität)
  2. Bereitschaft, die mögliche Entscheidung als Handlungsgrundsatz zu akzeptieren, der für andere in ähnlichen Situationen als Vorschrift Regeln zu gelten hat (Universalisierbarkeit)
Wenn man diese mögliche Handlung nicht als Vorschrift akzeptieren kann, dann stellt sie keine Lösung/Alternative in einem moralischen Problem dar und kann nicht zu einem „sollte“ werden.
Hare belegt seine Überlegungen mit einem Beispiel: Schulden machen und ins Gefängnis stecken. These: Gläubiger sollen ihre Schuldner ins Gefängnis stecken.

Moralisches Denken: Moralische Grundsätze auf ihre Konsequenzen testen und nachschauen, ob man jene akzeptiert (Konsequentialismus)

Ein moralisches Urteil hat jedoch immer auch den Anspruch auf Begründung. Für eine Begründung sind drei Rahmenbedingungen notwendig:
1) Tatsachen: Man muss alle Bedingungen und Fakten kennen.
2) Logik: Notwendigkeit von Präskriptivität/Universalisierbarkeit
3) Neigungen: Empathiefähigkeit/Gefühle

Wertender Schluss ist nie möglich, aber diese Bestandteile können eine wertende Proposition zurückweisen.

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