Mittwoch, 17. November 2010

Q 1/2: Wilhelm von Humboldt: Sprache - ein Verstehen und Nicht-Verstehen!





„In der Art, wie sich die Sprache in jedem Individuum modifiziert, offenbart sich, ihrer im vorigen dargestellten Macht gegenüber, eine Gewalt der Menschen über sie.“
Der Gegenstand der objektiven Beobachtung erhält das Wort erst nach der subjektiven Bearbeitung, der gesammelten Informationen über den Gegenstand, durch den Geist. Ein Jeder lässt dem Wort eine empirische Erfahrung einfließen. Es ist genau dies, was der Sprache ihre Macht verleiht. Diese Macht besteht darin, dass man mit ihrer Hilfe, durch Rhetorik und durch die richtigen Worte, die Wirklichkeit so verändern, bzw. anpassen kann, sodass sie der Auffassung des Redners entspricht.

Doch wie genau entsteht diese Macht der Sprache?
Sie entsteht dadurch, dass niemand bei ein und demselben Wort dasselbe denkt wie ein Anderer.
Das heißt der Sinn nach Frege ist meist derselbe, die Bedeutung dagegen ist so gut wie nie dieselbe. Sie kann höchstens in etwa das gleiche sein. Und es ist genau diese Ähnlichkeit der Bedeutung, der gesprochenen Rede, die dafür sorgt, dass ein anderer versteht. So sei ein „Alles verstehen […] immer zugleich ein Nicht-verstehen“. Ferner verleiht genau dieses Phänomen dem Menschen eine Macht über die Sprache. Durch die Ähnlichkeit der Bedeutung und durch die oben genannte Möglichkeit zur Anpassung, kann der Mensch die Sprache als Werkzeug nutzen. Er kann das Enthymem nach Aristoteles nutzen, das bedeutendste Mittel der Rhetorik, um den Zuhörern etwas anderes zu vermitteln als er gesagt hat. So ist die Sprache das Feuer der Kommunikation. Sie kann erschaffen und zerstören. Sie ist ein Werkzeug der Erkenntnis und des
Erkennens, ein Werkzeug der Kommunikation und auch zugleich eine Waffe der Manipulation.

Hinweis:
Außerdem wurde besprochen der Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit in der Oberstufe (auch Klausur) mit Textzusammenfassung, Analyse/Reflexion und eigene Stellungnahme/Beurteilung.

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Formales:
Blogbeitrag von Gwen Saleh und Vincent Lubbe (Zeichnungen), Sebastian Klautke (Text)
Kurs: 11pl1 hem
Datum: 10.11.10 und 17.11.10
Thema: Wilhelm von Humboldt - Über die Sprache

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