Samstag, 25. Juni 2011

A Clockwork Orange - Filmkritik



Alex ist der Anführer einer Gruppe junger Männer, die ihre eigene Handlungs- und Willensfreiheit völlig ausleben. Sie lieben es, ihre Mitmenschen auf den nächtlichen Beutezügen durch die Vororte Londons zu schlagen, zu berauben und zu vergewaltigen. Alex selbst scheint süchtig zu sein, süchtig nach dem Gefühl des „Ultrabrutalen“ wie er und seine „Droogs“ es nennen. Eines Nachts wird er von seiner Bande verraten und schließlich von der Polizei festgenommen. Nach zwei Jahren im Gefängnis erhält Alex das Angebot, seine Freiheitsstrafe früher beenden zu können. Einzige Voraussetzung hierfür ist das Teilnehmen an einer neuartigen, geheimnisvollen Therapie. Begeistert willigt Alex ein, da er es kaum erwarten kann seine Freiheit wieder zu erlangen. Alex wird ein Serum initiiert und ihm werden brutale Filme vorgesetzt.

Die Behandlung wurde von der Regierung veranlasst und soll aus unmoralisch handelnden Bürgern wie Alex, gesellschaftlich integrierte Vorzeigebürger machen. Alex ist nach dieser Gehirnwäsche nicht mehr in der Lage, böses zu tun, allerdings verfügt er nun nicht mehr über einen freien Willen. Mit dieser Therapie stellt der Film die Beeinflussung eines moralisch freien Wesens zu Gunsten einer Gesellschaft oder eines Staates dar. Dies wird durch den häufigen Bezug zu der NS- Zeit deutlich. Der unfreie, gesellschaftlich angepasste Mensch handelt zuverlässig und gradlinig wie ein „Uhrwerk“, besitzt allerdings keine individuelle Handlungs- oder Willensfreiheit. Letztendlich interessiert es weite Teile der Gesellschaft nicht, auf welche Weise Alex’ Wille zum Guten beeinflusst wurde, allein der Erfolg der Therapie und der gesellschaftliche Nutzen Alex’ ist relevant.

„ A Clockwork Orange“ (dt. Uhrwerk Orange) erschien 1971 unter der Regie von Stanley Kubrick ( Shining, Full Metal Jacket) und geht auf die literarische Vorlage von Anthony Burgess’ gleichnamigen Roman zurück. Seit seinem Erscheinen stößt der Film aufgrund seiner Komplexität und einigen Fehlinterpretationen auf Misstrauen, wurde allerdings für vier Oscars nominiert. „A Clockwork Orange“ vereint eine enorme Gesellschaftskritik mit dem Freiheitsbegriff des Einzelnen auf allerhöchstem Niveau und umfasst politikhistorische Einflüsse sowie das Leben in einer Zukunftsgesellschaft. Der einmalige Sprachslang und eine eindrucksvolle Filmmusik untermalen die Absurdität des Films. „ A Clockwork Orange“ ein Must-See!

von Fabian Hartmann

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