Endlich war es soweit. Am letzten Freitag trafen sich einige wackere und wagemutige Geiste, um um zum ersten Male am Gymnasium Mellendorf formal Philosophie zu betreiben. Jedenfalls was die Jahrgangsstufe 11 betraf. (In der Jgst. 10 wurde schon drei Wochen früher begonnen!)
Zunächst ging es nochmals um die Frage, was eigentlich Philosophie ist, also was man zukünftig am Freitagnachmittag so alles machen kann und will. Mit dem Professor für Psychologie und Philosophie Karls Jaspers stellte man fest, dass die Philosophie folgendermaßen begrifflich umschrieben werden kann:
- Ursprung der Philosophie ist das Staunen (Platon), im Sich-Wundern über Alltägliches.
- Philosophie beinhaltet den Willen zum Gespräch und zur Mitteilung (Kommunikationsaspekt)
- Ziel der Philosophie ist die Selbstvergewisserung, ein Bewusstwerden, die Erhellung der Liebe und die Vollendung der Ruhe, um der Wahrheit - so es sie denn gibt - ein Stück näher zu kommen
- Philosophieren ist ein aktiver Prozess, ein Philosophierender ist ein auf dem Wege Seiender
- Erstes Prinzip der Philosophie ist auf diesem Hintergrund das Fragenstellen (Verweis zu den 4 Hauptfragen von Kant) und das radikale Bezweifeln von Selbstverständlichkeiten.
Dieses radikale Zweifeln führt nach Helmut Plessner dazu, dass Philosophie ein Wagnis ist, denn die Gefahr der inhaltlichen Bodenlosigkeit kann jeden treffen. Daher ist es wichtig, dass Philosophie und ein Philosoph eine Distanz zu sich selbst aufbauen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen