Samstag, 25. September 2010

"Nicht das Gute ist das Sein" - 150 Jahre nach Schopenhauers Tod

Mit einer Art "Willens-Metaphysik" (so die HAZ am 21. September) knüpfte Arthur Schopenhauer an Kants Redewendung vom 'Ding an sich' an. Das Ding an sich bestand für Arthur Schopenhauer (1788-1860) in einem Welt-Willen, in dem sich alle Eigenschaften, Wesenheiten und Spezifika entäußert. Der Wille an sich sei dabei gewissermaßen blind und nur ausgerichtet auf Selbsterhaltung und -behauptung. Aus diesem Egoismus erwächst jedoch nach Schopenhauer nur Leid, Unglück. Insofern hat er eine sehr dunkle Weltsicht. Die Begründung seines Moralsystem vollzieht Schopenhauer mit einer genialen Überlegung: Dass jeder nur für sich selbst zuständig sei, sei nur eine "List" des Willens. Da nämlich der Wille in jedem Wesen wirke, müsse der Wille als Prinzip jedem gleich sein. Das Leid des Anderen sei nämlich auf diesem Hintergrund dann auch mein Leid. Bei Schopenhauer wurde damit das Prinzip des Mit-Leidens Grundlage der Ethik.

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