Dienstag, 8. November 2011

denkart. .... Facetten

Da liegt sie, die Welt: ursprünglich, unbeweglich und still.
Und dort ist der Mensch, so geworfen, so gesetzgebend und rufend.
Er allein ist die Essenz, Befürworter von Sinn, Urheber von Schmerz.
An ihm ist die Ergründung des Seins in all seinen Facetten.
Angepasst, ist er Kettenglied der nüchternen Normativität, Unterdrückter des Regimes von Verdrängung.
Lässt sich treiben in der Blindheit der Hektik, der wohligen Hegemonie der Masse. Im erhabenen Moment der Ehrlichkeit erkennend: Was bleibt ist nichts.
Aufrichtig, erwacht er in der Odyssee des Absurden.
Verwoben in Kontrasten, zerrissen von falschen Konzepten, verloren in der eigenen Perspektive. Ein endloses Begehren nach Tiefe erschüttert das fragile Fundament seiner Selbst.
Trivialität verfechtend, Scheinkultur enthüllend, versinkt er in stiller, steppenwölfischer Einsamkeit. Verschollen in der Melancholie der Kontraste, in Kontrasten der Melancholie.

Hermann Hesse: Die Geschichte des Steppenwolfes stellt eine Krankheit und eine Krisis dar, aber nicht eine, die zum Tode führt, nicht einen Untergang, sondern das Gegenteil: eine Heilung.

von F. Hartmann

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

... Fabians Texte geben mir immer was zu denken, die anderen kann man sich ja fast schenken! Ach, eigentlich sind alle nett, nur dei Überschrift bräuchte mehr pepp!